Es war ein Besuch der besonderen Premieren, denn zum ersten Mal besuchte die ungarische Botschafterin Edit Szilágyiné Bátorfi Kärnten. Gleichzeitig feierte das ungarische Honorarkonsulat in Klagenfurt sein 35- jähriges Bestehen. Ein stolzes Jubiläum, das die über Jahrzehnte gewachsenen Verbindungen zwischen den beiden Regionen unterstreicht.
Der Festempfang von HKin Konstanze Röhrs in die Galerieräumen Magnet im Palais Fugger vereinte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Neben typisch ungarischen Köstlichkeiten sorgte eine musikalische Darbietung von Istvan Szabo mit Klavierbegleitung für authentische Atmosphäre. Anwesend waren neben LT-Präsident Reinhart Rohr, NR Gernot Darmann, Historikerin Claudia Fräss-Ehrfeld, Stadtpolizeikommandant Hans-Peter Mailänder, Finanzexperte Peter Gauper, Steuerexperte Josef Weinländer, Galerist Wilfried Magnet, Mitglieder des Consularischen Corps Kärnten, wie Ferdinand Lanker (Polen), Paola Strozzi (Italien), Herta Stockbauer (Schweden), Daniela Stein (Finnland), sowie Mitglieder der in Kärnten lebenden ungarischen Gemeinschaft.
Im Lakeside Park fanden im BITS & BYTES hochkarätige Wirtschaftsgespräche statt, die von Honorarkonsulin Röhrs organisiert wurden. Uni-Rektorin Ada Pellert berichtete über die vielen ungarischen Studierenden und vereinbarte eine intensivere Zusammenarbeit mit der Uni Győr - besonders in den Bereichen Informatik, Technik und Wirtschaft. WKK-Präsident Jürgen Mandl brachte das Thema Satellitentechnologie zur Sprache und hob hervor, dass Europa in diesem Entwicklungsbereich stark positioniert ist. IV-Präsident Timo Springer unterstrich, dass 59% der Ktn. Wirtschaft industriell geprägt ist und die gleichen Herausforderungen wie andere Regionen bewältigen muss – allen voran den Fachkräftemangel. David Pitschmann vom Lakeside Park stellte die Kooperationen mit 70 Hightech Unternehmen wie AVL und Joaneum Research vor. Einblicke in die Wirtschaftsrealität zeigte Michael Velmeden (CMS), der als Unternehmer in Kärnten und Ungarn tätig ist. Er informierte über praktische Herausforderungen, wie die ungarische Förderpraxis (Subventionen an Mitarbeiterzahlen gekoppelt) oder die noch größere Bürokratie.
Botschafterin Bátorfi beleuchtete die aktuellen Herausforderungen Ungarns nach dem EU-Ratsvorsitz 2024 und der Bewältigung der Ukraine-Krise mit vielen Flüchtlingen. Man unterstütze zwar nicht Russland, stehe aber klar an der Seite der autochthonen ungarischen Minderheit in der Ukraine, die für die Ukraine kämpft. Zur Sprache kamen auch die etwa 15.000 ungarischen Staatsbürger in Kärnten - viele davon im Tourismusbereich.